Wie dünn der Faden eigentlich ist, an dem sein Leben noch hängt, weiß er selbst nicht so genau. Blake spürt, dass er dem Abgrund jedem Tag ein Stückchen näher rutscht und mittlerweile gibt es wenig, was dagegen zu tun er überhaupt noch in der Lage ist. Blake ist ein anderer, seitdem er süchtig ist – Upper peitschen ihn durch seinen stressigen Alltag, Downer sorgen dafür, dass er schlafen kann und der Alkohol soll sie eindämmen, die Dämonen, die nicht mehr ruhen wollen, und die ihn in jeder Ecke seines Geistes heimsuchen. So richtig interessiert ihn sein Leben nicht mehr und das einzige, woran er sich noch festkettet, ist der Überbleibsel einer Karriere, die er ein stückweit auch für die Bandmitglieder durchzieht, die von ihnen gegangen sind.
Familienhintergrund Blake ist der Sohn von Ella und Luke Callahan, einer unglücklichen Verpaarung, die nicht ohneeinander, aber auch nie konkret miteinander konnte und während sein Vater als Kraftfahrer viel Zeit für eine Familie schuftete, die er als Last ansah, ließ Ella ihren Frust darüber an ihrem Sohn aus. Mit Gewalt auf der Tagesordnung, war Blakes Kindheit überschattet von dem zweifelhaften Gefühl des Schuldbewusstseins und schlugen recht früh in ein rebellisches Aufbegehren um, mit dem er sich viel Ärger einhandelte, ganz gleich, ob es auf den Spielplätzen, später den Schulhöfen oder dann Zuhause bei seinen Eltern war. Während seine Mutter ihn psychisch missbrauchte, gab sein Vater sich wenig Mühe, mit Aggressionen und Wut hinter dem Berg zu halten, doch erst, als Blake vermehrt mit Blutergüssen im Unterricht auftauchte, war eine Platzwunde am Auge für einen Lehrer dann der ausschlaggebende Punkt, die Behörden einzuschalten – und so wurde Blake aus der Familie gezogen, als seine Mutter hochschwanger mit seiner Schwester Nancy war. Während Blake in einem Pflegeheim der Gegend neuen Mut schöpfte, wurde Nancy in ein desaströses Umfeld geboren, unter dem sie sehr litt, aber im Gegensatz zu ihm nie den Ausweg fand und das ist etwas, dass ihre Beziehung stark überschattet, denn Nancy fühlt sich vom großen Bruder alleinegelassen und sehnt sich trotzdem sehr nach ihr. Blake wiederum hat den Kontakt immer geblockt, weil er diesen Teil seiner Vergangenheit nicht mehr in sein Leben zurücklassen möchte. Dass Blake seine Familie vergleichsweise gut überstand, ist der Tatsache zu verdanken, dass er im Sperrmüll eines alten Gebäudes eine Gitarre fand und sich das Spiel autodidaktisch aneignete. Etwas sprang über in den Nächten, in denen er sich rausschlich, auf die Dächer Lythams und sich das Spielen lernte und seine Gedanken in die Nacht sang und diese Magie hat ihn trotz der Umstände heute nicht verlassen.
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